Vereinsgeschichte
Kirmesgruppe „Im Dörnen e.V. – gegründet 1954“
Auszüge aus der Laudatio von Fritz Sauer, gehalten anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im Jahr 2004
Wir schreiben das Jahr 1954. Der Kirmeszug am Dienstag, den 20. Juli 1954 war vorbei. Überall herrschte reges und munteres Treiben, so auch in Kappels Gaststätte „Im Dörnen“ . An der Theke standen einige Männer und labten sich an Pils und Klaren. Plötzlich hatte Helmut Schönebeck die Idee, doch auch im Bereich Dörnen mit einer Kirmesgruppe aktiv zu werden. Die Umstehenden nickten begeistert; nicht zuletzt Gastwirt Alfred Weißelberg, der sogar eine Runde geschmissen haben soll.
Einen Monat später, am 19.08.1954 trafen sich die Kirmesfreunde zur Gründungsversammlung.
Vorsitzender: | Karl Ewald Friedhoff |
Vorsitzender: | Ludwig Käseberg |
Kassierer: | Fritz Heringhaus |
Man gab sich den gleichen Namen, den die Gaststätte Ecke Fever-/Rosenstraße schon seit Jahren führte, also „Im Dörnen“, und beschloss fortan einmal in jedem Monat eine Versammlung abzuhalten. 1955 konnte man den Kirmeszug noch nicht mitmachen, dazu fehlten die „Moneten“. Man unternahm aber einen Vatertagsausflug, bei dem kräftig gebechert wurde. Am nächsten Tag hatten die meisten einen fürchterlichen Kater. Damit war zugleich das Motto für die erste Kirmeszug-Teilnahme geboren. Vier Wochen vor der Kirmes 1956 begann die Bauzeit, nicht an der Habichtstraße, sondern beim Vereinslokal „Trinke ohne Sorgen, der Kater kommt morgen“ lautete das Motto der Premieren-Darstellung im Kirmeszug am 17.07. 1956. Ein imposanter Kater war das Prunkstück. Mit einem fünften Platz wurde diese Darstellung belohnt.
Von diesem Anfangserfolg ermuntert, nahmen sich die damaligen Dörner-Kirmesfreunde gleich nach der Kirmes vor, 1957 ganz groß herauszukommen. Zu den Eifrigsten zählten: Karl-Heinz Popmann, Kurt Neugart, Walter Herdes und Alfred Weißelberg.
Den großen Worten ließ man schließlich noch größere Taten folgen. Unter dem Gesamtmotto „Nu heffe dä Puppen am danzen“ tanzten die Puppen auch auf den Dörner-Wagen. Einmal waren es Eskimos aus dem hohen Norden, zum anderen Neger aus dem tiefsten Süden, die man mit einer Rakete im Nord-Süd-Verkehr zur Gevelsberger-Kirmes beförderte. Und siehe da: Gleich bei der zweiten Kirmeszug-Mitwirkung wurde zum ersten Mal der Pokalsieg erzielt. Die Pokalübergabe erfolgte am Samstag, den 27. Juli im Vereinslokal. Es soll hoch her gegangen sein.
Es war „Im Dörnen“ gelungen, in die Phalanx der „Aechterbieckschen“ und „Haufer Jungen“ als erfolgreichste Gruppen einzubrechen und sich fortan auch zu behaupten.
1960 lautete das Kirmesmotto „Op un te diäll“. Für die KG. „Im Dörnen“ traf nur die zweite Hälfte zu, denn die Gruppe lag „diäll“ und machte den Zug nicht mit. Auch 1961 und 1962 ließ sich „Im Dörnen“ nicht blicken.
1963 wurde man dem allgemeinen Motto entsprechend wieder „kramiesig“. Der neue Gastwirt, Willi Eggermann vom Vogelsang, hatte einen nicht unwesentlichen Anteil daran, dass man sich „Im Dörnen“ wieder zusammen fand und den Kirmeszug mitmachte. Besonderer Antriebsmotor war der neue Vorsitzende Paul Stratenschulte. 1964 konnte man sich erstmals über den 1. Fussgruppenpreis freuen. Es waren die Beatles-Pilzköpfe, die im Kirmeszug spokten.
1965 und 1966 machten erstmals die „Dörnen-Frauen“ von sich reden und es gab den zweiten und dritten Pokalsieg. Der jedoch angestrebte Hattrick 1967 ging hauchdünn daneben. Paul Stratenschulte, stark verärgert, warf die Brocken hin. Peter Jesinghaus, seit 1965 Mitglied, übernahm 1968 den Vorsitz und leitete eine überaus erfolgreiche Ära ein. Den Beweis dafür lieferten die Pokalsiege 1970, 1978 und 1986. 1970 erzielten auch die „Dörnen-Blagen“ erstmals den ersten Preis. Nicht zu vergessen, entstanden unter seiner Federführung das Vereinsheim und der Bauplatz an der Habichtstraße.
Am 17.02.1990 übernahm Sohn und Kirmeskind Uwe Jesinghaus den Vorsitz.
Peter Jesinghaus, Ehrenvorsitzender, verstarb am 06.12.1997. Uwe Jesinghaus vergrößerte mit seinen treuen Mitgliedern den Aufschwung noch. Die Frauen, auf deren Unterstützung längst nicht mehr verzichtet werden kann, haben einen großen Anteil daran. Und auch der Nachwuchs kann sich sehen lassen. Pleitejahre wie 1960 bis 1962 wird es hoffentlich nicht mehr geben.
Einen besonders großen Anteil an den tollen Erfolgen hat ohne Zweifel Klaus Buch. Mit seiner Frau Irmgard, damals allerdings noch kein Ehepaar, war er schon bei der Gründung dabei. Nach über 50 Jahren sind die Beiden von den Gründungsmitgliedern die Einzigen, die noch zu den Aktiven zählen. Beim Kirmesabend 2004 wurden Klaus und Irmgard als Goldjubilare geehrt, Klaus zudem in der Schwelmer Brauerei zum „Ritter“ von Hopfen und Malz geschlagen. Gehilfe des Dorfschulzen und damit Blaukittelträger ist er schon seit 1997. 25 Jahre lang bekleidete er übrigens auch das Amt des 2. Vorsitzenden und ist immer noch Bauleiter. Um die jährliche Teilnahme am Kirmeszug finanziell durchstehen zu können, nimmt der „Dörnen“ auch am gesellschaftlichen Leben der Stadt Gevelsberg regen Anteil. Die Teilnahme an den Stadtfesten, sowie die jährliche Ausrichtung der „Oldie-Night“ sind Beleg dafür.
Übrigens, mit dem Pokalsieg 2005 avancierte die KG. „Im Dörnen“ zur erfolgreichsten Kirmesgruppe. Unter dem Strich sind das 16 erste Plätze; und das bei der Teilnahme an nur 46 von insgesamt 62 Kirmeszügen. Drei Pokale hat die Gruppe sogar für immer eingeheimst.
2010 erzielten wir nach 5 Jahren erneut den 1. Wagenpreis.
Weitere 1. Preise für die Wagendarstellungen holte die Kirmesgruppe in den Jahren 2012, 2014 und 2016.